Betriebsweise

Sicherlich werden sich nun erstmal viele fragen, was mit "Betriebsweise" gemeint ist.

 

Mit Betriebsweise meint man beim Imkern primär die Art und Weise, wie man die Bienen wohnen läßt und als Imker mit den Bienen umgeht.

 

In Schleswig-Holstein wird üblicherweise mit dieser Betriebsweise angefangen:

Segeberger Beute - Brutraum in zwei Vollzargen DNM (Deutsch Normal Maß) und Honigräume auch in Vollzargen DNM.

 

Bei der Suche nach Informationen über die Buckfastbiene kommt man an dem Buch von Werner Gerdes - "Buckfast-Biene in der angepassten Dadant-Beute - die einfachste Art erfolgreich zu Imkern" - einfach nicht vorbei.

 

Buch gekauft, gelesen und sehr gestaunt, wie das Imkern in einem einzargigen Brutraum ist.

Auch machte die Umstellung der Honigräume auf Halbzarge DNM Sinn.

Dazu muss man wissen, dass eine gut gefüllte Honig- oder auch Brutzarge DNM ein Gewicht von sicherlich bis zu 30 kg erreichen kann! Und die Hälfte davon ist doch wesentlich einfacher zu händeln und der Rücken wird es einem langfristig danken, auch wenn es ein wenig mehr Aufwand bedeutet.

Auch bei einem Blick auf die Imker in aller Welt fiel auf, das alle mit einem einzargigen Brutraum imkern.

 

In 2018 wurde bei allen Völker das Brutnest von zwei Zargen DNM auf das Maß 1 1/2 Zarge DNM umgestellt. 

Durch diese Umstellung sind die einzelnen Waben in der Brutzarge nun um die Hälfte größer.

Ausserdem wird das Brutnest im Frühjahr mit Hilfe eines Schiets je nach Entwicklungsfortschritt des Volkes eingeengt.

 

 

Vorteile für die Bienen und nach den ersten Praxismonaten:
Die Bienen erscheinen bei dieser Art der Durchsicht eindeutig entspannter, gehen dabei weiter ihrer Arbeit nach bzw. nehmen diese nach kurzer Zeit wieder auf und fühlen sich anscheinend auch weniger gestört. Es ist so gut wie kein Mal im Laufe eines Jahres notwendig, dass der Smoker benutzt werden muss.

 

Während der Schwarmzeit von ungefähr Ende April bis Ende Juni müssen bei der wöchtenlichen Durchsicht der Brutnester keine schweren Honigzargen DNM mehr runter und wieder rauf gehoben werden - sehr angenehm für den Rücken und es erleichtert die Arbeit ungemein.

 

Ein weiterer Vorteil der Honighalbwaben ist, dass ein Drahten dieser nicht notwendig ist.

Es wird ein kleiner Streifen der fertigen Mittelwand am Rähmchen-Oberträger mit flüssigen Wachs fest geklebt. Diese Bauvorgabe wird dann von den Bienen einwandfrei weiter ausgebaut, mit Honig befüllt und kann ohne Probleme ausgeschleudert werden.

Egal, ob nun Rähmchen mit Mittelwänden oder nun schon ausgebaute Rähmchen in der Honigzarge sind - bei den Mädels muss es je Zarge immer die gleiche Vorgabe sein, ansonsten "bewerben sie sich beim Architekturpreis" und bauen Honigwaben, die sehr anstrengend zu schleudern sind.

 

Am 28.04.2018 hatte ein Imkerverein im Westen von Hamburg Werner Gerdes zu einem Vortrag zu seiner Betriebsweise eingeladen und es war eine sehr informative Veranstaltung.